Wie geht man mit herablassenden Menschen um?

Überall in unserem Alltag können wir herablassendes Verhalten erleben: in der Öffentlichkeit, zum Beispiel in der Schule, beim Einkaufen, auf der Arbeit, bei Erledigungen auf Bank oder Behörden, usw.

herablassendes-verhalten-laestern

In allen Beziehungen im Privatleben, zum Beispiel zu Nachbarn, Familie, Freunden und Partnern (immer männlich+weiblich) - kann geringschätzendes Verhalten zum „normalen“ Umgang gehören.

Woran erkenne ich herablassendes Verhalten?

Kurz gesagt: An Mimik, Gestik, Blicken, Körpersprache, Worten, Verhalten.  

Ich habe es selbst auf unterschiedlichste Weise erlebt …

  • musternde Blicke von oben nach unten; Flüstern und Getuschel, teilweise so offensichtlich, dass ich dies bemerken musste;

  • das Gefühl, nicht willkommen und erwünscht zu sein; ausgrenzendes Verhalten, zum Beispiel mich bei Planungen zu einer Aktivität nicht zu fragen, einzubeziehen und mitmachen zu lassen, auch wenn ich gesagt habe, dass ich gerne dabei wäre;  ⁃  Sobald ich etwas sagte oder tat, wurde über-mich gelacht; Späße und Witze auf meine Kosten gemacht;

  • Persönliche, vertrauliche Dinge von mir wurden weitererzählt; ich wurde vor anderen bloßgestellt und stand „dumm“ da;

  • Verletzende Worte, abwertende Bemerkungen, harte Beurteilungen - wie: Du bist immer so kompliziert. Sei nicht so empfindlich. Stell dich nicht so an. Übertreib nicht. Immer müssen andere auf dich Rücksicht nehmen. Du bist so langweilig. Du bist anstrengend. usw.

  • Geheimnis-Tuerei; Andere lassen mich im Unklaren, worum es geht, informieren mich unpräzise und lassen mich „gegen die Wand laufen“.

  • Es wurden Unwahrheiten über mich verbreitet. Ich wurde bei anderen schlechtgemacht; Ich wurde darüber belogen, wie Andere über mich denken und reden;  - Mir wurden Dinge erzählt, die mich unsicher, traurig, ängstlich machen. usw.

Es begann bereits in meiner Kindheit. Ich hatte Freundinnen, die sich immer mehr als meine Feindinnen herausstellten. Mein Problem war, dass ich es lange nicht bemerkte und wahrhaben wollte, dass es jemand nicht gut mit mir meinte und mich von oben herab behandelte. Ich konnte nicht klar einordnen, was wirklich „ablief“, wenn ein anderer Mensch mich, mein Aussehen, Verhalten, Charakter und Gefühle abfällig kommentierte. Mir war lange Zeit nicht bewußt, dass dieses Verhalten mich klein machte und die Anderen sich größer fühlten. Durch die häufigen Abwertungen wurde ich immer schwächer, zurückhaltender, unsicherer und empfand es schon fast als „normal“, das Andere …

  • alles besser wussten und konnten, als ich und mich korrigierten.
  • sich für etwas Besseres hielten, auf mich herabblickten und beurteilten.
  • sich über mich stellten, mir sagten, wie etwas zu sein und abzulaufen hat.
  • mich auf vielfältige Weise ihre Geringschätzung deutlich spüren ließen.

Ich war es zwar „gewohnt“ und doch wurde ich zunehmend innerlich angespannt, gestresst, unglücklich, weil ich:

  • nicht gut genug, nicht schnell genug, nicht selbstsicher genug, nicht nett genug, nicht stark genug, usw. war.

  • in der Sichtweise Anderer nie genügte und passte, egal wie sehr ich mich anstrengte. > immer zuerst an mir selbst zweifelte, mich und mein Verhalten hinterfragte; mit mir und meiner Leistung nie zufrieden war.

  • mich minderwertig, unpassend, ungenügend fühlte und über mich dachte: „Kein Wunder, dass Andere mich ständig kritisieren und herunter-putzen. Ich bin selbst daran schuld.“

  • Ich schämte mich, weil ich anscheinend ein „Mängel-Exemplar“, „Opfer“ und „Verlierer“ war.

Um besser zurecht zu kommen, entwickelte ich vermeintlich „gesunde“ Reaktionen: Ich überspielte oder ignorierte abschätzige Bemerkungen; lachte mit Anderen über mich, verspottete mich selbst. Ich wurde zunehmend zynisch und sarkastisch - auch anderen, Schwächeren gegenüber. Ich drückte meine wahren Gefühle immer öfter weg, um sie nicht mehr zu spüren. Ich wollte nicht wahrhaben, dass mich jemand anderes bewusst herunterziehen und erniedrigen wollte - vielleicht sogar aus Eifersucht, Neid, Missgunst, Bösartigkeit, etc. In jedem Fall versuchte ich keine Schwäche zu zeigen, wollte gerne cool und souverän wirken. Außerdem mochte ich -auch vor mir selbst- nicht zugeben, wie tief verletzt ich wirklich bin.

Lange Zeit empfand ich meine Empfindsamkeit als „störend“, stellte mich selbst infrage; glaubte, dass ich mich verändern muss. Ich habe alles versucht, um mit dem rauen Ton und robusten Verhalten anderer Menschen besser zurecht zu kommen und mir nicht alles so sehr zu Herzen zu nehmen. Es ist mir nie gelungen.

Im Lauf meines Lebens wurde ich immer sensibilisierter, aufmerksamer und bewusster … und entwickelte mich zwangsläufig zu einer Spezialistin in diesem Gebiet. Heute bemerke ich sofort abwertende Aussagen, Tonalität oder Verhaltensweisen. Dies hilft mir sehr, mich in diesen Situationen zugleich wertschätzend und klar zu verhalten – sowohl mir selbst als auch Anderen gegenüber!

In meinen Coachings und Mentoring-Programmen ist die Stärkung von Selbstwert, der Umgang mit „schwarzer“ Kommunikation und toxischen Verhaltensweisen ein Hauptthema, mit dem sich meine Klienten an mich wenden.

Ich habe erkannt, dass ich offensichtlich andere Wertvorstellungen im Umgang mit anderen Menschen habe, allen Menschen auf Augenhöhe begegne, sie anhöre und ernst nehme. Ein „oben“ und „unten“ gibt es in meiner Denkweise nicht!

Ich habe verstanden, dass meine Empfindungen eine natürliche Reaktion auf diese Art von toxischem Verhalten sind – eine Art Selbstschutz und Psycho-„Hygiene“.  Ich begriff, dass ich diesen Umgang nicht akzeptieren mus, mich an abwertendes Verhalten niemals gewöhnen muss, sondern auf meinen klaren inneren GefühlsKompass hören sollte und bewusst Änderungen herbeiführen kann. 

Mein Ziel war es, ein gesund-selbstbewusstes Auftreten und förderliche Handlungsweisen zu finden. Das ist mir gut gelungen!

Meine fünf besten Tipps:

  • Sei aufmerksam! Spüre, wie du dich vor, während und nach dem Gespräch fühlst, wie deine Stimmung und Energie ist.
  • Benenne sofort offen deine Wahrnehmungen, Eindrücke und Gefühle und beobachte, wie sich die Situationen daraufhin entwickelt!
  • Kläre für dich: Wie will ich mich in einer Begegnung und einem Gespräch wirklich fühlen (damit es mir gut geht)?
  • Prüfe: Gibt es Situationen, Aussagen, o.ä., die sich wiederholen und auf die du dich vorbereiten kannst? Lerne, wie du damit am besten umgehen kannst!
  • Sei ehrlich zu dir: Willst oder musst du mit diesem Menschen Kontakt pflegen? Wenn nein, dann sei konsequent! Wenn ja, dann nimm all deinen Mut zusammen, sprich das Verhalten offen an. Sag unmissverständlich, was du akzeptierst und was nicht!

Meine Erfahrung zeigt, dass die Ursache für solche Erfahrungen immer im Selbstbild des Einzelnen zu finden sind. Wenn du dich selbst nicht wertschätzend und liebevoll betrachtest, dann macht es auch niemand anderes!

Meine Herzens-Empfehlung: Entscheide dich FÜR dich! Bedenke: Es ist besser, wenn sich ein Anderer mal kurz über dich ärgert, als wenn du dich für längere Zeit über dich und dein Verhalten, Feigheit und Rückzieher ärgerst.

Wenn du noch nicht weißt, wie du meine Empfehlungen umsetzen kannst oder es dir bisher noch nicht gelungen ist, schreib mir einfach eine Mail.

Autor: Isabel Geisslinger, Mentorin für bewusstSEIN
Thema: Wie geht man mit herablassenden Menschen um?
Webseite: http://www.ontologisches-coaching.de
Isabell Geisslinger: https://www.isabelgeisslinger.de 
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

#Angst, #Depressionen, #Kommunikation, #Motivation, #Aggressionen, #Verhaltensmuster, #Krisen, #Gewalt, #Einsamkeit, #Gedanken, #Körpersprache, #Selbstbewusstsein, #Gesellschaftssystem

Expertenprofil:

Beiträge Persönlichkeitsentwicklung

Themenübersicht

frau-mit-buch

Energie-Intelligenz EI

Wie schön wäre es doch, wenn die Evolution für uns Menschen einen allgemein gültigen Lebens-Ratgeber installiert hätte. Ein Art Betriebssystem, das alles übergreifend für persönliche, gesellschaftliche, berufliche wie private Themen neue Lösungswege bereithält. mehr...


mann-stark-feld

Krisenzeiten gut meistern

In den letzten Jahren ist das Wort Resilienz verstärkt in aller Munde, vor allem im Unternehmenszusammenhang. Insbesondere die Unsicherheiten der letzten Zeit haben die Situation auf neue Spitzenwerte getrieben: Ängste, Änderungen in mehr...


frau-trinkt-kaffee

Mäßigkeit - Maßhalten

Im Internet steht zum Thema Mäßigkeit: Beherrschung der eigenen Begierden, Triebe und Emotionen, Zurückhaltung bei Gefühlsäußerungen, Forderungen, Reaktionen o.Ä. Maßhalten, das bedeutet für mich, die Mitte finden. Nicht zu viel Geld ausgeben, nicht zu mehr...


herz-steine-strand

Herzensweg – Der Weg zur eigenen Schöpferkraft

Kerstin erwacht. Ein lauter unhörbarer und durchdringender Ton durchdringt ihr Inneres. Wo kommt der Ruf des Jagdhorns her? Der Ruf ist ein Wachrütteln, ein Weckruf und ein Wegweiser, dass Kerstin dringend etwas mehr...


buddha

Ich bin so anders!

Warum ältere Seelen sich unverstanden fühlen – und es auch sind! Neueste Trends und Moden. Immer besser sein und besser werden. Das Anhäufen von Reichtum. Meinungsbashing. So viele Menschen scheinen darin ihren Lebenssinn mehr...

 

Lifestyle Redaktion

Krautheimer Str. 36
97959 Assamstadt
Telefon: 0151 - 275 200 45

info@ratgeber-lifestyle.de